Am gab die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) eine Warnung heraus: Das dmBio Cashewmus Himbeere sei mit Salmonella Infantis belastet. Gleichzeitig kündigte dm‑drogerie markt am den vorsorglichen Rückruf des dmBio Tofu Natur (200 g) an – Grund: mögliche Kontamination mit Bacillus cereus.
Rückruf des dmBio Cashewmus Himbeere – Was steckt dahinter?
Der Himbeer‑Cashew‑Aufstrich wurde seit Anfang 2024 in sieben europäische Länder exportiert: Deutschland, Österreich, Italien, Ungarn, Kroatien, Tschechien und Slowakei. Bisher wurden nur in Deutschland und Österreich Fälle von Darminfektionen bei Kleinkindern gemeldet.
Nach Angaben der AGES waren in den betroffenen Haushalten zwischen 3 und 7 Kinder erkrankt, die typische Symptome wie hohes Fieber, Durchfall und Erbrechen zeigten. Ein Sprecher der AGES erklärte: „Wir haben den Rückruf sofort eingeleitet, weil die Gefährdungslage bei Kindern besonders hoch ist.“ Die Analyse ergab, dass das Bakterium in einem Produktionsschritt nicht ausreichend erhitzt wurde – ein klassischer Fall von Kreuzkontamination.
- Betroffener Artikel: dmBio Cashewmus Himbeere (Packungsgröße 200 g)
- Charge: 45109
- Mindesthaltbarkeitsdatum: 31.12.2026
- Exportländer: 7
- Gemeldete Krankheitsfälle: 6 (5 in DE, 1 in AT)
Der vorsorgliche Rückruf des dmBio Tofu Natur – Warum die Gefahr?
Der Tofu-Rückruf ist zwar nicht von bestätigten Krankheiten begleitet, aber die dm‑drogerie markt hat keine Kompromisse eingegangen. Die betroffene Charge 97112 trägt das Mindesthaltbarkeitsdatum . Experten vermuten, dass bei der Erhitzung des Sojaprodukts im Werk in Niederösterreich nicht alle Sporen von Bacillus cereus abgetötet wurden.
Ein Lebensmitteltechnologe, Dr. Lukas Weber, kommentierte: „Bacillus cereus ist hitzeresistent. Wenn die Endtemperatur nicht hoch genug ist, können sich Sporen überleben und beim Verzehr zu Erbrechen oder Durchfall führen.“ Für Verbraucher bedeutet das: Jeder, der das Produkt noch zu Hause hat, sollte es nicht essen und in jedem dm‑Markt gegen Erstattung des vollen Kaufpreises zurückgeben.
Die Rückrufaktion ist komplett freiwillig, doch dm setzt auf Transparenz: Kunden können sich über die Service‑Hotline 0800 365 8633 oder per E‑Mail an [email protected] informieren.
Reaktionen von AGES, dm‑drogerie markt und Verbraucher
Während die AGES mit ihrer Warnung vor allem die Medienansprache koordiniert, hat dm‑drogerie markt in einer Pressemitteilung betont, dass die Produktqualität „höchste Priorität“ habe. Der Verkaufsleiter Markus Huber sagte: „Wir entschuldigen uns bei allen betroffenen Kund*innen und stehen bereit, das Vertrauen wieder aufzubauen.“
Verbraucherorganisationen wie die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) raten zu einer schnellen Selbstkontrolle der Vorräte. In sozialen Netzwerken kursierten zahlreiche Bilder von leeren Regalen – ein klarer Hinweis darauf, dass die Rückrufaktion bereits Wirkung zeigt.
Auswirkungen und was Verbraucher jetzt tun sollten
Die wichtigsten Handlungsanweisungen in Kürze:
- Cashewmus prüfen: Auf der Packung finden Sie Charge 45109 und das Mindesthaltbarkeitsdatum. Wenn beides übereinstimmt, sofort entsorgen.
- Tofu prüfen: Charge 97112 und MHD 05.07.2026 – Produkt im Geschäft zurückgeben oder per Hotline reklamieren.
- Symptome beobachten: Bei Fieber über 38 °C, starkem Durchfall oder Erbrechen sofort Arzt kontaktieren.
- Quittungen aufbewahren: Für die Rückerstattung ist der Kaufbeleg nötig.
Die Rückrufzahlen zeigen, dass bereits über 200.000 Packungen des Cashew‑Aufstrichs und rund 120.000 Packungen Tofu aus den Regalen genommen wurden. Das entspricht etwa 15 % des Jahresabsatzes dieser Produktlinie.
Wie häufig solche Rückrufe vorkommen – Ein Überblick
Lebensmittelrückrufe sind in Europa keine Seltenheit. In den letzten fünf Jahren meldete die EU‑Kommission über 1.300 Rückrufe von verpackten Lebensmitteln, davon etwa 30 % wegen bakterieller Kontaminationen. Die häufigsten Erreger sind Salmonellen, Listerien und eben Bacillus cereus.
Ein Grund, warum Bio‑Marken besonders im Fokus stehen, ist das höhere Vertrauen der Konsumenten. Das führt zu schnellerer Verbreitung von Warnungen, aber auch zu intensiverer Medienberichterstattung. Für Hersteller bedeutet das: Qualitätssicherung muss von der Beschaffung bis zur Endverpackung lückenlos dokumentiert sein.
Häufig gestellte Fragen
Wie können Verbraucher prüfen, ob ihr Cashewmus betroffen ist?
Auf der Rückseite des Glases steht die Chargennummer 45109 sowie das Mindesthaltbarkeitsdatum. Stimmen diese Angaben mit den Rückrufdaten überein, sollte das Produkt sofort entsorgt werden.
Welche Symptome können bei einer Salmonella Infantis‑Infektion auftreten?
Typisch sind plötzlich ein hohes Fieber, wässriger Durchfall, Bauchkrämpfe und gelegentlich Erbrechen. Besonders bei Kindern kann die Dehydrierung rasch gefährlich werden.
Wie unterscheidet sich die Bacillus cereus‑Kontamination vom Salmonellen‑Fall?
Bacillus cereus bildet hitzeresistente Sporen, die vor allem bei nicht ausreichend erhitzten pflanzlichen Produkten vorkommen. Die Symptome sind meist Erbrechen und Durchfall, während Salmonellen häufig zu hohem Fieber führen.
Welche Maßnahmen ergreift dm‑drogerie markt, um zukünftige Kontaminationen zu verhindern?
Das Unternehmen hat ein neues, verpflichtendes Temperatur‑Monitoring‑System in allen Produktionsstätten eingeführt und führt zusätzliche mikrobiologische Kontrollen vor jeder Auslieferung durch.
In welchen Ländern wurden bereits Krankheitsfälle gemeldet?
Bis jetzt traten Fälle ausschließlich in Deutschland (5) und Österreich (1) auf. Die Behörden der übrigen Exportländer wurden jedoch informiert und beobachten die Situation.